[Interview] Der Autor Daniel Ritter ist eigentlich Elektroniker

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Hallo meine Lieben

Heute durfte ich ein Interview mit Daniel Ritter führen. Er ist Autor und hat mir aus seinem Schreiberleben erzählt. Ich hoffe, dass euch dieser Blick hinter die Kulissen genau so gut gefällt, wie mir!

Du bist Elektroniker. Wie kommt man da zum Schreiben?
Vor knapp zwei Jahren gab es leider eine Zeit meines Lebens die ich nicht vermissen werde. Ich wurde arbeitslos. Das Bewerben und die Suche nach einer neuen Arbeit bestimmten nun mein neues monotones Leben. Eines Morgens stand ich dann mit einer verrückten Idee auf. 
Ich wollte einfach einen eigenen Roman schreiben ... 
Vielleicht war es am Anfang die Monotonie, die mich zum Schreiben brachte, doch eigentlich hatte ich schon immer Spaß neue Geschichten zu erfinden. Als ich die ersten Sätze schrieb, konnte ich nicht mehr aufhören. Das Schreiben wurde ein Teil von mir, und auch nachdem ich wieder Arbeit fand, schrieb ich einfach weiter... 

Was sagen deine Arbeitskollegen dazu, dass du jetzt auch noch Autor bist?
Ich glaube, am Anfang belächelten mich meine Kollegen ein wenig. Das Buch war ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig. In den Mittagspausen schrieb ich immer noch weiter... Ich glaube aber je weiter, mein Projekt voranschritt, desto mehr respektierten und unterstützten sie es. Dennoch war es für viele unverständlich so viel Arbeit in etwas zu investieren, das vielleicht am Ende nichts einbringt. Einer meiner Kollegen wettete sogar um einen Kasten Bier, wenn 100 Bücher verkauft würden. Die Wette habe ich gewonnen. Heute müsste er mir wohl einige Kästen  mehr spendieren ...

Wann kündigst du deine Stelle und lebst vom Schreiben?
Warum sollte ich meine Arbeit als Elektroniker kündigen? Die Arbeit macht mir einfach zu viel Spaß. Durch das Schreiben selbst könnte ich auch noch nicht leben ... Doch darum geht es mir auch nicht. Ich schreibe nicht des Profits wegen. Mir genügt es, wenn die Kosten gedeckt sind und die Leser Spaß an meinen Geschichten haben.

Woher kommen die Ideen für deinen Roman Wulfheart?
Die Ideen können von wirklich fast überall kommen. Vieles stammt direkt aus meinem Leben, meiner Arbeit und der Umgebung, in der ich aufgewachsen bin. Ich habe das Glück in einem schönen, kleinen Dorf zu leben. Viele Orte meines Romanes wie die Stadt Eisenbergen orientieren sich an der Landschaft dieses Ortes. Einige Charaktere basieren auf Menschen, die ich kennen lernen durfte. Priester Nugget zum Beispiel basiert auf meinem alten Religionslehrer. (Ein seltsames aber einzigartiges Original)
Hauptsächlich schaue ich mir einfach unsere Gesellschaft an und erkenne dann ihre Missstände. So schreibe ich zum Teil schonungslos, was ich von unserer schnelllebigen Konsumwelt halte. 

Wer hat dich während dem Schreibprozess am meisten unterstützt und gepusht?
Mein Zwillingsbruder Christian. Ohne ihn hätte ich es vielleicht nicht geschafft das Buch zu schreiben. Von Anfang an glaubte er an mich und meine Idee. Christian ist sogar der Schöpfer einer meiner Charaktere. (Stainless). Bei der Kurzgeschichte »Die Expedition von Noref und beim kommenden Teil 2 ist er Co-Autor« 

Wo hast du den grössten Teil deines Romanes geschrieben?
Am Computer... Dort musste ich alles ins Reine schreiben... 
Allerdings trage ich immer einen kleinen Block bei mir. So habe ich schon an vielen Orten geschrieben. In der Bahn, im Auto, beim Wandern, im Krankenhaus, in der Mittagspause, im Schaltkasten, auf dem Amt der KFZ-Zulassungsstelle (besonders hier hatte ich viel Zeit und habe es tatsächlich geschafft, ein komplettes Kapitel fertigzustellen)

Wie lange hat der ganze Prozess von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung gedauert?
Gute Frage. Ich habe meine Arbeitsstunden ab irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr gezählt. Vor knapp zwei Jahren kam mir die erste Idee. Als ich anfing, hatte ich noch keinerlei Erfahrung, was die Veröffentlichung und das Schreiben selbst betrifft. Der gesamte Prozess dauerte etwa 1,5 Jahre. Es war eine erfüllte Zeit, in der ich so viel Neues lernte. Erst das Schreiben brachte mich z.B zum Zeichnen. Der Wolf und die Landkarte ist eines der Ergebnisse.

Wer hat das Werk zu allererst gelesen?
Wieder muss ich sagen, dass es mein Bruder war, der die ersten Zeilen lesen durfte. Danach kam gleich meine Mutter. Meist trafen wir uns und ich laß immer wieder was Neues vor. Alle waren immer bespannt, wie es weitergeht. Ich denke, das hat mich auch etwas gepusht weiter zu schreiben. 

Wie oft checkst du die Verkaufszahlen deines Buches?
Täglich, ich bin einfach neugierig...

Was kommt als Nächstes von dir?
Gegen April wird der zweite Teil meiner Wulfheart Trilogie »Chroniken eines Propheten« erscheinen. Die Kurzgeschichte von Noref wird aufgrund der hohen Nachfrage auch weitergeführt. Meine Kurzgeschichte ist auch das erste Werk sein, welches in englischer und japanischer Sprache veröffentlicht wird. (Das mit dem Japanischen hat etwas mit einer Wette zu tun, die ich ganz nebenbei gewinnen werde...)  Dann arbeite ich noch an meinem ersten Krimi/Thriller. Das Projekt steht aber noch ganz am Anfang. 

Was würdest du Nachwuchsautoren raten?
Ausdauer und Geduld. Lasst euch auf keinen Fall von euren Ideen abbringen. Auch wenn der Erfolg nicht sofort kommt, ist das am Anfang vielleicht ganz normal. Es braucht Zeit, bis sich euer Werk herumspricht. Nehmt euch bei der Veröffentlichung Zeit. Zu Beginn habe ich diesen Fehler gemacht.  Euer Buch sollte von möglichst vielen gelesen werden, passt aber dabei auf, wem ihr es gebt. Die Buchpiraten holen sich sonst noch vor der Veröffentlichung euer Buch. Glaubt mir.

Du machst auch noch Musik. Wo verknüpfst du deine beiden Leidenschaften?
Bei Schreibblockaden hilft mir die Musik abzuschalten. Wenn ich an meinem Keyboard spiele, mache ich meinen Kopf wieder frei und die Blockade ist meist verschwunden. Nebenbei ist auch so mein erstes Album »Wulfheart« entstanden.   

Welches Hobby ist dir wichtiger?
Sehr gute Frage. Ich könnte ja beide Hobbys in der Donnerkuppel gegeneinander antreten lassen. (Zwei gehen rein einer kommt raus). Aber im ernst, ich weiß es nicht. Beides das Schreiben und die Musik sind ein Teil von mir. 

Was machst du sonst in deiner Freizeit?
Ich zeichne, baue Computer und wandere gerne, wenn es das Wetter erlaubt. Die Natur liefert einfach unglaublich viel Inspiration.

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