[Rezension] E.J. und das Drachenmal - von Anika Oeschger
Inhalt:
Emilia Jane entdeckt eines Tages, nachdem sie sich an einem Fossil im Büro ihres Vaters geschnitten hat, ein seltsames Mal an ihrem Arm. Es sieht aus wie ein Drache und stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Als dann ihre Eltern verschwinden und ihr Haus verwüstet wird, weiss Emilia Jane, dass sie handeln muss. Ihre Freunde sind erst schockiert von ihren neuen Fähigkeiten, doch nach und nach trennt sich das Spreu vom Weizen und E.J. erhält Hilfe von Seiten, von denen sie es nicht erwartet hätte. Zum Glück ist ihre Grossmutter aus Schottland, eine alte Druidin, für die Teenager da und unterstützt sie auf ihrem Weg.
Meine Meinung:
Obwohl es mir extrem schwer fällt, diese Rezension zu schreiben, brennt es mir auch enorm unter den Nägeln, sie endlich loszuwerden. Also: Das Buch hat mir ganz und gar nicht gefallen und mich extrem genervt. Doch zuerst zu den guten Punkten:
Ich fand es toll, dass das Buch in der Schweiz spielt und da mit Orten punktet, die ich selber kenne. Ausserdem ist die Idee, die dem Buch zugrunde liegt, richtig toll. Das Buch ist auch sehr hochwertig, ein Hardcover mit einer tollen Schutzhülle. Damit hat es sich leider von meiner Sicht her auch schon.
Der Schreibstil ist extrem mühsam und fast wie Schweizerdeutsch, das eins zu eins übersetzt wird. Da das Buch ein Lektorat und Korrektorat in Deutschland durchlaufen hat, schockiert mich das ziemlich. Zwei Adressen, von denen man definitiv abraten muss.
Das Buch leidet ausserdem unter zahlreichen Zeitfehlern und Sprüngen zwischen den Zeiten, die in Träumen von E.J. und in der Wirklichkeit verwendet wurden. Geht leider gar nicht und verwirrt und fällt unangenehm auf.
Dann der ganze Teenie-Kram, der die Geschichte wohl auflockern soll: Ich hätte mir gewünscht, dass es da mehr um Fantasy gehen würde, anstatt ein bisschen auf diese Chicklit-Schiene aufspringen zu wollen. Offensichtlich wusste die Autorin nicht ganz genau was sie wollte, obwohl sie doch eine echt geniale Idee vor sich hatte. Es nervt ziemlich wie E.J. mal diesen, mal jenen küsst und dann nach dem ersten Kuss plötzlich weiss, dass sie den Richtigen vor sich hat.
Das Buch weist leider auch ziemlich viele Logikfehler auf. Passagen, die länger hätten sein sollen, sind auf ein paar Seiten gequetscht, sodass im einen Moment alles normal ist und im nächsten haben wir eine Horde "Zauberschüler" im Garten. Dann wiederum sind Passagen sehr lange, die einfach nichts zur Story beitragen.
Dass das eBook übrigens 16.99 Euro kostet finde ich einfach nur krass!
Meine Empfehlung:
Ich empfehle das Buch jungen Lesern ab ca. 14, die gerne Fantasy und Chicklit lesen. Wer einen lokalen Bezug hat, weiss das Buch vielleicht eher zu schätzen. Wer in beiden Genres schon viele tolle Bücher gelesen hat, lässt allerdings eher die Finger davon.
Mein Highlight:
Dass E.J. an den selben Ort tanzen geht wie ich.
Das Cover:
Das Coverbild ist sehr gelungen. So stellt man sich E.J. vor. Sie sieht wirklich sympathisch aus und die Farbgestaltung passt zum Buch und dem Thema. Die Fonts finde ich weniger passend, aber allgemein ist es ein sehr hochwertiges Buch. Schade dass E.J. auch wieder eines dieser rothaariger/grünäugigen Dinger sein muss, die da in der Buchwelt herum zaubern. Das macht sie auch nicht magischer. Sogar J.K. Rowling wusste das und hat bei Hermine darauf verzichtet.
Der Verlag:
Der Riverfield Verlag ist ein neuer Verlag aus Basel, der besonders lokalen Debütantinnen eine Chance geben will. Das Buch ist zuvor bei BOD erschienen und wurde nun neu aufgelegt, auch als eBook.
Die Autorin:
Anika Oeschger, geboren 1997, ist Gymnasiastin. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Zürich. In ihrer Freizeit geht sie verschiedenen sportlichen Aktivitäten nach und ist seit Jahren eine begeisterte Pianistin. »E.J. und das Drachenmal« ist ihr Romandebüt.
Links:
Das Buch bestellen könnt ihr hier.
Hier kommt ihr zum Riverfield-Verlag, der das Buch herausgegeben hat.
6 Kommentare:
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