[Interview] Daniel F. Fricke kocht inzwischen Literaturgenüsse

13:03 Unknown 0 Kommentare

Meine Lieben!
Heute durfte ich wieder bei einem Autor hinter die Kulissen blicken und ihn mit Fragen löchern. Ich hoffe, ihr findet dies ebenso spannend wie ich und lernt mit mir Daniel Fricke näher kennen.

Wie kommt man als Koch zum Schreiben?Ich bin mir nicht sicher, ob es einer speziellen Ausbildung oder Gilde bedarf, um die Voraussetzung des "Schreibens" zu erfüllen. Ich sehe zumindest nicht die Notwendigkeit, einen speziellen Beruf zu haben, um schreiben zu können. Jeder kreativ denkende Mensch kann, bzw. sollte es können, wenn ihm danach ist.

Warum ist dein Debüt kein Kochbuch?Ich hatte nie Interesse daran, ein Buch über das Kochen zu schreiben. Warum sollte ich Gerichte niederschreiben, die es so oder in ähnlicher Art schon gibt? Ich möchte den Menschen ungern diktieren, wie sie zu kochen haben, damit es ihnen meiner Meinung nach schmeckt. Auch möchte ich kein Weltverbesserer sein, der sich herausnimmt, den einzig wahren Geschmack der niedergeschriebenen Gerichte gefunden zu haben.

Wie schreibt man als Mann romantische Passagen ohne gleich in eine Schublade gesteckt zu werden?Indem man über seinen Tellerrand und die eigene Nasenspitze schaut und sich für sein Gegenüber interessiert und Fragen über das eigene Handeln zulässt.
 
Wie viele Worte schreibst du an einem durchschnittlichen Tag?Auf den Zeitraum von einem Monat gesehen, so zwischen null und zwanzig Seiten.

An welchem Ort schreibst du am liebsten?Ich habe hier keinen speziellen Lieblingsplatz und auch keine bestimmten Rituale, um mich in "Stimmung" zu bringen.


Wann ist in dir zum ersten Mal der Wunsch erwacht, ein Buch zu schreiben?Dieser Wunsch kam bei mir nie auf, bis ich mich irgendwann einfach hinsetzte und damit begann zu schreiben. Es ist daher eher vergleichbar mit einem Sänger oder Komponisten, der, wenn ihm danach ist, anfängt zu schreiben, weil er etwas zu sagen hat.


Welches Genre würdest du niemals schreiben?Es sollte kein eigens auferlegtes Tabu geben, das nicht in Worte gefasst werden darf. Wenn ich mich entschließe zu schreiben und dann zu einem bestimmten Thema nicht meine Gedanken äußern darf - denn das macht ja schließlich ein Buch aus - dann wäre es für mich eine Beschneidung in Form einer Grenze, die ich mir als Person nicht auferlegen mag.


Was liegt auf deinem Nachttisch?Ein Jahresplaner vom letzten Jahr. Wenn du wissen möchtest, ob und vor allem was ich lese, muss ich Dich enttäuschen. Es gibt keine Autoren, die mich so beeindruckt haben, dass ich sie preisen würde. Moderne, altgriechische, französische, amerikanische oder deutsche Literatur, das liegt immer im Auge des Einzelnen und hier sollte sich jeder sein Genre raussuchen. Es gibt auch so viele tolle Bücher, die dem Leser in zahlreichen Situationen geholfen haben, viele Fragen und eigene Belange zu ergründen.


Wirst du schon auf der Straße oder bei der Arbeit auf dein Buch angesprochen?Ja, das kam schon öfters vor.


Was würdest du jungen Schreibern mit einer tollen Romanidee raten?Schreibt was ihr mögt, was Euch bewegt und vor allem, was Euch wichtig erscheint.


Was würdest du im Nachhinein anders machen?Alles und nichts.


Was kommt als Nächstes von dir?Na, wenn ich das jetzt schon wüsste, wäre das Leben ein ganzes Stück langweiliger.


Ich bedanke mich herzlich für dieses tolle Interview.

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